Sieht, denkt und handelt: Der ZF Innovation Truck 2016 mit intelligenten Fahrerassistenzsystemen
Friedrichshafen/Hannover (ots)
- Verhindert Auffahrunfälle: Evasive Maneuver Assist (EMA), realisiert mit Projektpartner WABCO, lenkt Sattelzüge automatisiert und fahrstabil an Gefahrenstellen vorbei - Erhöht die Spurtreue und bleibt auf Distanz: Highway Driving Assist (HDA) von ZF hält Nutzfahrzeuge aktiv in der Bahn und den passenden Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden ein - Steigert Effizienz auf dem Betriebshof: Automatisierte Rangierfunktion trägt dazu bei, Unfälle und Ausfallzeiten zu reduzieren
Mehr Sicherheit und gesteigerte Effizienz durch automatisiertes Fahren - wie lassen sich diese Megatrends der Mobilität im Nutzfahrzeug realisieren? Dieser Frage stellt sich ZF mit seinem zur IAA entwickelten Innovation Truck 2016. Die Vision eines unfallfreien Fahrens ("Vision Zero") vor Augen, hat der Technologiekonzern dabei aktuelle Assistenzsysteme praxisorientiert weitergedacht. Die Ergebnisse sind der Highway Driving Assist (HDA), der versehentliche Spurwechsel verhindert, sowie der in Kooperation mit WABCO entwickelte Evasive Maneuver Assist (EMA) - eine Technologie, die einen Lkw ausweichen und bremsen lässt. Und auch in Sachen Effizienz punktet der Innovation Truck: Mit der autonomen Manövrierfunktion SafeRange rangiert das Konzeptfahrzeug selbstständig an die Laderampe - dank intelligent vernetzter Systeme präzise, effizient und bei Bedarf lokal emissionsfrei.
Dank zahlreicher Helfer fahren moderne Lkw schon heute auf einem hohen Sicherheitsniveau. Mit dem ZF Innovation Truck 2016 zündet ZF nun die nächste Stufe aktiver Assistenzsysteme: Sowohl der Evasive Maneuver Assist (EMA) als auch der Highway Driving Assist (HDA) können dazu beitragen, Unfälle noch effektiver zu verhindern. Der Rangierassistent SafeRange steigert außerdem die Effizienz auf dem Betriebshof. Schlüssel dazu ist die Vernetzung autonomer Fahrfunktionen durch ZF. Mit seiner Kompetenz bei Sensorik, Steuerungselektronik und mechatronischen Systemen lässt der Technologiekonzern den Innovation Truck 2016 sehen, denken und handeln.
Ausweichen statt Aufprallen
Schreck-Beispiel Stau-Ende auf der Autobahn: Wenn dieses Verkehrshindernis von dem heranfahrenden Lkw nicht oder zu spät registriert wird, sind meist fatale Crashs die Folge. Im ZF Innovation Truck übernimmt dagegen in einem solchen Fall das einzigartige EMA-System das Steuer. Die Assistenzfunktion erkennt, ob eine vom automatischen Notfallbremssystem AEBS (Advanced Emergency Braking System) oder eine vom Fahrer ausgelöste Notbremsung ausreicht, um rechtzeitig vor dem Hindernis stoppen zu können. Kann durch Bremsen allein ein Auffahrunfall nicht verhindert werden, dirigiert der EMA - derzeit aktiviert durch einen Lenkimpuls des Fahrers nach links oder rechts - den Lkw mitsamt seinem Auflieger selbstständig und sicher auf den gewünschten freien Fahr- oder Pannenstreifen. Das System, das ZF im Frühjahr 2016 mit WABCO entwickelt hat, wertet Informationen von Kameras und Lasersensoren aus und greift auf die aktive Elektrolenkung ReAX von ZF TRW wie auf die Betriebsbremsen zu. Der Fahrer bleibt durch eine mehrstufige Warn-Kaskade involviert und kann den EMA jederzeit überregeln.
Wie auf Schienen
Geht es indessen ums Spurhalten, schützt der Highway Driving Assist (HDA) im ZF Innovation Truck 2016 effektiv vor jenen oft sehr schwerwiegenden Konsequenzen, die Unachtsamkeiten, Ablenkungen oder Sekundenschlaf haben können. Das System warnt den Fahrer nicht nur vor einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrbahn, sondern hält den Sattelzug auch selbstständig und aktiv auf Kurs. Zugleich wahrt es über alle Tempobereiche automatisch den Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden, was in diesem Fall sogar Anhalten und Wiederanfahren miteinschließt.
Effizient auf dem Betriebshof
Die intensive Vernetzung und Automatisierung von Systemen und Funktionen trägt auch dazu bei, die Effizienz und Sicherheit von Abläufen an den Betriebshöfen und Umlade-Hubs erheblich zu steigern. Denn Kollisionen beim Rangieren führen immer wieder zu teuren Fahrzeugschäden und -ausfällen und ziehen zudem den Be- oder Entladevorgang in die Länge.
Der Ansatz: Um elektrifizierte mechanische Systeme im Lkw automatisiert agieren zu lassen, müssen sich die Augen und das Gehirn des Systems nicht notwendigerweise im Fahrzeug befinden. Für die autonome Rangierfunktion SafeRange vernetzt ZF daher den Truck mit Systemen am Betriebshof. Stationäre Kameras an der Rampe erfassen den zu rangierenden Lkw, der lediglich mit einem Target hinten auf dem Anhänger markiert sein muss. Ein ebenfalls am Betriebshof installierter Computer errechnet die Trajektorie und übermittelt die Daten via WLAN an die On-Board-Unit des ZF-Telematiksystems Openmatics im Lkw. Dort übernimmt die Fahrzeugsteuerung, die mit Hilfe der aktiven Elektrolenkung ReAX von ZF TRW sowie des automatischen Getriebesystems TraXon Hybrid den Truck zeitweise rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei an die Rampe steuert. Als HMI-Bediensystem, mit dem sich der Vorgang auch von außerhalb der Fahrerkabine auslösen lässt, fungiert ein Tablet.
Pressekontakt ZF:
Thomas Wenzel, Leiter Externe Kommunikation, Tel.: +49 7541 77-2543,
E-Mail: thomas.wenzel@zf.com
Frank Discher, Technologie- und Produktkommunikation,
Tel.: +49 7541 77-960770, E-Mail: frank.discher@zf.com
Pressekontakt WABCO:
Tobias Mueller, Klenk & Hoursch, Tel.: +49 (0)89 470 277 112,
E-Mail : wabco@klenkhoursch.de
Original-Content von: ZF Friedrichshafen AG, übermittelt durch news aktuell