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Stahlindustrie erwartet höhere Stahlpreise TED-Ergebnisse der 14. Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 2010" (3. und 4. März 2010, Hilton Düsseldorf Hotel, Düsseldorf)

Düsseldorf (ots)

Die Stahlpreise werden nach Einschätzung der
rund 250 Teilnehmer der diesjährigen 14. Handelsblatt Jahrestagung 
"Stahlmarkt 2010" steigen. Rund 70 Prozent der Vertreter aus der 
Stahlindustrie gaben in der erstmalig im Rahmen der Tagung 
durchgeführten TED-Umfrage an, 2010 mit steigenden Preisen zu 
rechnen. Traditionell lebt die Stahlindustrie mit Zyklen. Besondere 
Herausforderungen bergen die Zyklen nach Einschätzung von rund 40 
Prozent der Teilnehmer für die Stahlproduzenten. Die Auswirkungen der
Höhen und Tiefen der Stahlindustrie haben aber auch Verarbeiter, die 
Stahldistribution und letztlich die Endkunden zu tragen. Die 
verhalten optimistische Stimmung der diesjährigen Handelsblatt 
Jahrestagung zeigte sich auch bei der Antwort der Teilnehmer auf die 
Frage, wann die deutsche Rohstahlproduktion wieder 45 Millionen 
Tonnen erreichen wird. In den nächsten zwei Jahren rechnen nur wenige
mit einer Produktion auf Vorkrisenniveau. 44,3 Prozent 
prognostizieren nach 2012 wieder ein sehr hohes 
Rohstahlproduktionsniveau. Bereits 2012 erwarten 26,1 Prozent eine 
hohe Kapazitätsauslastung. Eindeutig fiel die Beurteilung der 
Befragten hinsichtlich der weiteren Wachstumspotenziale in China aus.
Über 80 Prozent rechnen damit, dass der Stahlverbrauch in China 
weiter steigen wird.
Nachhaltigkeit setzt sich immer stärker durch
Die Bedeutung ökologischer, ethischer und sozialer Gesichtspunkte 
in der Geschäftsphilosophie von Stahlunternehmen nimmt immer weiter 
zu. Nicht nur die Bedeutung des Stahls für die Entwicklung grüner 
Technologien rückt in den Fokus der Unternehmen, sondern auch die 
eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Befragt nach der eigenen 
Nachhaltigkeitsperformance beurteilen bereits knapp 60 Prozent diese 
als gut (37,2 Prozent) oder sehr gut (19,8 Prozent).
Kreditklemme und Rohstoffpreise belasten die Finanzierung
Angesichts der Finanzkrise und der schwachen konjunkturellen 
Entwicklung in den letzten 18 Monaten gewinnen Finanzierungsfragen 
eine immer größere Bedeutung. Gespalten waren die Erfahrungen der 
Befragten mit einer Kreditklemme. 52,6 Prozent gaben an, keine 
Kreditklemme zu erfahren. 47,4 Prozent räumten Probleme bei der 
Kreditvergabe ein. Als geeignete Instrumente, die Risiken 
insbesondere durch die Volatilität der Rohstoffmärkte aufzufangen, 
setzen 37, 9 Prozent weiter auf preisindizierte Verträge. Weitere 
37,6 Prozent bewerten allerdings weder die London Metal Exchange noch
das Kongruenzmodell oder preisindizierte Verträge als ausreichende 
Instrumente für ein funktionierendes Risikomanagement. Mit Blick auf 
die weiteren Rahmenbedingungen für die Unternehmensfinanzierung im 
Jahr 2010 gehen 63,4 Prozent davon aus, dass die Finanzierung 2010 im
Vergleich zu 2009 schlechter werden wird. Die hohe Preisvolatilität 
für Stahl infolge der steigender Rohstoffpreise stellen für über die 
Hälfte (50,7 Prozent) der Teilnehmer die größte Herausforderung für 
den Stahlhandel in 2010 dar. Während logistische Probleme nur von 2,7
Prozent als problematisch angesehen werden, sind Kapitalbindung (25,3
Prozent) und Profitabilität (21,3 Prozent) die großen 
Herausforderungen im laufenden Jahr. Während die überwiegende 
Mehrheit dem internationalen Stahlhandel weiterhin große Bedeutung 
zumisst, glaubt nur ein kleinerer Teil (38,8 Prozent), dass 
Warenterminbörsen in naher Zukunft eine bedeutende Rolle im 
Stahlmarkt erlangen werden.
Stahl und seine Kunden
Die Automobilindustrie ist nach wie vor einer der wichtigsten 
Kunden der Stahlindustrie. Mit Blick auf die Kundenseite urteilten 
nur 19,6 Prozent, dass die Stahlpreise in der Wertschöpfungskette der
Automobilindustrie eine geringe Bedeutung haben. Rund 42 Prozent 
messen den Stahlpreisen für den Automobilbau dagegen eine sehr große 
(15 Prozent) oder große (26.7 Prozent) Bedeutung zu. Weitere 38,4 
Prozent schätzen die Bedeutung der Stahlpreise für die Autoindustrie 
als mittelmäßig ein. Auch wenn der Stahl im Flugzeugbau in den 
letzten Jahren an Bedeutung verloren hat, geht immer noch weit über 
die Hälfte der befragten Stahlexperten davon aus, dass Stahl im 
Flugzeugbau eine Zukunft haben wird. Allerdings wurde im Rahmen der 
Tagung sehr deutlich, dass es sich hier um Spezialstähle mit 
außergewöhnlichen Eigenschaften handeln wird, die in direkter 
Konkurrenz zu Titan stehen werden.
Die Zukunft der deutschen und europäischen Stahl- und 
stahlverarbeitenden Industrie hängt für über 50 Prozent der Befragten
an technologisch hochwertigen Produkten. Als weitere wichtige 
Wettbewerbvorteile nannten die Teilnehmer der Handelsblatt 
Jahrestagung Kundennähe (24 Prozent), Kostenführerschaft (16 Prozent)
und Anwendungsberatung (9,3 Prozent).
Kosten- und Innovationsdruck für Stahlzulieferer
Mit Blick auf die Anforderungen an die Zulieferer der 
Stahlindustrie sprachen sich 38,5 Prozent für kostengünstige 
Anlagenkonzepte aus. Weitere 35,9 Prozent fordern vom metallurgischen
Anlagenbau neueste Umwelttechniken und 17,9 Prozent erwarten 
allgemeine Modernisierungen. Die Herausforderungen für die 
Stahl-Zulieferindustrie wurden sehr homogen von den Befragten 
beurteilt. Niedrigpreis-Wettbewerber aus den Schwellenländern wurden 
von 28,2 Prozent als Problem der Zulieferindustrie bewertet. Weitere 
25,6 Prozent sehen die Herausforderungen in der Verschiebung der 
globalen Produktionskapazitäten. Die hochqualitative Positionierung 
in der Wertschöpfungskette wurde von 23,1 Prozent und die Visibilität
der Auftragslage von weiteren 20,5 Prozent der Teilnehmer als 
herausfordernd beurteilt.
Die erstmalig im Rahmen der Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 
2010" durchgeführte TED-Umfrage wurde vom Auditorium begeistert 
aufgenommen. Die rund 250 Teilnehmer sind vorwiegend in der 
Vorstands- oder Geschäftsleitungsebene tätig und kommen aus den 
Branchen Stahlindustrie, Elektrotechnik, Maschinenbau und 
Automobilindustrie. Die 15. Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 
2011" findet am 22. und 23. Februar 2011 in Düsseldorf statt.
Das Programm finden Sie im Internet unter:
http://www.handelsblatt-stahlmarkt.de/?pr

Pressekontakt:

EUROFORUM - ein Geschäftsbereich der EUROFORUM Deutschland SE
Konzeption und Organisation für Handelsblatt Veranstaltungen
Dr. phil. Nadja Thomas
Senior-Pressereferentin
Prinzenallee 3
40549 Düsseldorf
Telefon.: +49 (0)2 11. 96 86-33 87
Fax: +49 (0)2 11. 96 86-43 87
E-Mail: nadja.thomas@euroforum.com

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