TK-Markt Deutschland
Wettbewerber wollen in Deutschland 20 Mrd.
Mark weniger investieren
Königswinter (ots)
Rund 20 Mrd. DM werden die Wettbewerbsunternehmen in den nächsten Jahren in Deutschland nicht mehr investieren. Diese Einschätzung gab Dr. Joachim Dreyer, Präsident der Interessenvertretung der Telekom-Konkurrenten in Deutschland VATM (http://www.vatm.de/), heute auf der Euroforum-Jahrestagung "Telecom Trends" in Königswinter bei Bonn ab. Der VATM vertritt die 50 größten deutschen TK-Unternehmen, die mit 44 Mrd. DM mehr als 90 Prozent des Umsatzes der Wettbewerber machen.
Aufgrund der erschwerten Marktzugangsbedingungen ziehen sich laut Dreyer eine Reihe von Investoren wie beispielsweise die schweizer Swissscom aus dem deutschen Markt teilweise zurück. Insbesondere beim Direktanschluss im Ortsnetz verbuchen die Wettbewerber mit 0,8 von 45 Mio. Anschlüssen lediglich einen Marktanteil von 1,6 Prozent. Bei DSL gebe es damit de facto heute immer noch keinen Wettbewerb.
Nach Untersuchungen von Prof. Dr. Thorsten J. Gerpott, Inhaber des Lehrstuhls Planung und Organisation, Schwerpunkt Telekommunikationswirtschaft, Gerhard-Merkator-Universität Duisburg (http://www.uni-duisburg.de/), sind alternative Zugangsnetze, welche die Kupfer-Anschlüsse der Deutschen Telekom im Ortsnetz ablösen könnten auf mittlere Sicht in Deutschland auch nicht auszumachen. So haben sich Richtfunk-Anbieter wie Callino, Firstmark oder Arctel bereits aus dem Markt verabschiedet.
Dienste über Kabelnetze sind laut Gerpott nicht vor 2004 zu erwarten und Glasfaseranschlüsse allenfalls für größere Geschäftskunden interessant. Auch die TK-Angebote über das Stromkabel (Powerline) sind technisch und wirtschaftlich noch längst nicht marktreif und auch die UMTS-Mobilfunkzugänge werden nur schmalbandig (128 bis 144 Kbit/s) zur Verfügung stehen.
Zudem würden sie als fester Anschluss für die Datenübertragung im Vergleich zum Festnetz-Anschluss zu teuer sein. Immerhin sind nach Gerpotts Beobachtungen die Preise für Standardfestverbindungen (SFV) bei der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr um bis zu 50 Prozent gefallen.
Bei den schmalbandigen Verbindungen (64 Kbit/s) fiel der Preisrückgang mit minus 4,2 Prozent bei den Standard-Preisen dabei deutlich geringer aus als bei den Breitband-Verbindungen, die in der Spitze bis zu 49,5 Prozent gefallen sind.
Die "Telecom Trends" geht noch bis einschließlich Donnerstag und beschäftigt sich morgen und übermorgen insbesondere mit Mobilfunkstrategien und Mobilen Diensten.
Städteabdeckung alternativer Carrier mit DSL-Angeboten in Deutschland
(Quelle: QSC, 05/2001/Gerpott) QSC (http://www.qsc.de/)44 KKF-Net (www,kkfnet.de)27 Highway-One (http://www.highwayone.de/)18 Riodata (http://www.riodata.de/)16 Arcor (http://www.arcor.de/)12 Atlantic Telecom (http://www.atlantictelecom.de/)10 Colt Telecom (http://www.colt.de/)8
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