Deutschland bei Breitbandanschlüssen weltweit nur im Mittelfeld / Fragmentierter Kabelmarkt verhindert Weltführung bei Highspeed-Internet
Düsseldorf (ots)
Nach der gescheiterten Übernahme der verbleibenden sechs regionalen Kabelgesellschaften durch Liberty Media zeichnet sich der deutsche Kabelmarkt weiterhin durch eine wettbewerbshemmende hohe Fragmentierung aus. "Das führt dazu, dass Deutschland bei den Highspeed-Anschlüssen international nur im Mittelfeld zu finden ist", erläuterte Prof. Dr. Thorsten J. Gerpott, Telekommunikationsexperte an der Gerhard-Merkator-Universität Duisburg, heute morgen anlässlich der 8. Internationalen Handelsblatt-Jahrestagung "Telekommarkt Europa" in Düsseldorf. Mit 59 Highspeed-Anschlüssen auf tausend Haushalte belegt Deutschland international nur Rang sechs hinter Schweden (72), Österreich (72), Belgien (85) und den Niederlanden (91). Tabellenführer sind die USA mit 113 Anschlüssen. Allein die DSL-Anschlüsse betrachtet liegt Deutschland mit 57 Anschlüssen je tausend Haushalte vorne, gefolgt von Schweden und Belgien (49), USA (46) und Österreich (40). Der Marktanteil der zurzeit rund 30 konkurrierenden Netzbetreiber bei DSL (Digital Subscriber Line) in Deutschland ist dabei nach wie vor gering. Nicht einmal drei Prozent der inzwischen 2,2 Mio. vermarkteten DSL-Anschlüsse kommen von bundesweiten Anbietern wie AOL, Arcor und Freenet oder regionalen Carriern wie Citykom Münster, EWE-Tel oder Hansenet.
Mehr als 30 internationale Repräsentanten aus der TK-Branche sowie rund 300 Teilnehmer diskutieren auf der Handelsblatt/Euroforum-Tagung in den nächsten drei Tagen die aktuelle Lage der angeschlagenen TK-Branche. Per SMS-Voting konnten die Konferenz-Teilnehmer erstmals Ihre Stimme zu aktuellen Fragen abgeben. Tendenziell rechnen die Manager der Telekommunikationsunternehmen erst Mitte kommenden Jahres wieder mit einer positiven Geschäftsentwicklung für TK-Netzbetreiber und Diensteanbieter in Europa. Den Grund für die schwierige Situation des Europäischen TK-Geschäfts sehen die Abstimmungsteilnehmer vor allem in der Selbstüberschätzung der Marktteilnehmer sowie im derzeitigen Kapitalmarktpessimismus. Details des Umfrageergebnisses auf www.tk-europa.de.
Autor: Georg Stanossek
Portel.de/Who-is-who: "Klaus-Dieter Scheurle"
Klaus-Dieter Scheurle hat sich in verschiedenen Funktionen als Abteilungsleiter im früheren Bundesministerium für Post und Telekommunikation (BMPT) sowie als Präsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) mit der TK-Branche unter den Vorzeichen der Privatisierung und Liberalisierung befasst. Im Juli 2000 leitete er die Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland, bei der die sechs Teilnehmer damals rund 100 Mrd. DM ausgegeben haben. Zum 1. Januar 2001 wechselte Scheurle aus dem öffentlichen Dienst in die private Wirtschaft. Seither ist er in Frankfurt als Managing Director/Senior Advisor bei der Investmentbank Credit Suisse First Boston.
Das Who-is-who der Telekommunikationsbranche kann man unter Portel.de derzeit kostenfrei nutzen.
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Weiterführende Links: www.tk-europa.de (Fotos u.a. zur Handelsblatt/Euroforum Veranstaltung)
Breitbandanschlüsse (DSL und Kabel) weltweit im Massenmarkt Ende 2001 (Breitbandanschlüsse je 1000 Haushalte; Quelle: Prof.Gerpott/EITO/ITU) Kabelmodem DSL gesamt USA 67 46 113 Niederlande 66 25 91 Belgien 36 49 85 Österreich 32 40 72 Deutschland 2 57 59 Dänemark 16 33 49 Schweiz 21 16 37 Finnland 13 24 37 Norwegen 23 12 35 Spanien 6 29 35 Frankreich 9 22 31 Japan 7 19 26 Irland 12 8 20 Italien 0 19 19 Portugal 11 5 16 Großbritannien 6 9 15 Griechenland 3 3 6
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