Deutscher Kabelmarkt wächst in Europa nur unterdurchschnittlich
Köln (ots)
- Prof. Gerpott: Kabelnetzbetreiber sollten auch Content produzieren dürfen
- "Die Zukunft der Kabel-TV-Netze", Euroforum-Tagung 20./21.05.2003 in Köln
Trotz der Übernahme von sechs Kabel Deutschland-Regionalgesellschaften mit rund 10,3 Mio. Haushalten durch eine Finanzinvestorengruppe ist der deutsche Kabelnetzmarkt weiter fragmentiert. Diese Fragmentierung sowie die bürokratisch medienrechtlichen Rahmenbedingungen sind nach Ansicht von Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, Inhaber des Lehrstuhls Planung und Organisation, Schwerpunkt Telekommunikationswirtschaft, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, die Hauptgründe dafür, dass der deutsche Kabelnetzmarkt im internationalen Vergleich nur unterdurchschnittlich wächst. So betrage die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Zahl der angeschlossenen Haushalte bzw. der Umsätze mit Breitbandkabeldiensten in Deutschland derzeit lediglich ein Prozent gegenüber 6,3 Prozent in Westeuropa.
"Breitbandkabelnetzbetreiber können in Deutschland nur dann profitabel einen Netzausbau leisten, wenn sie in einer stärker durch den Bund als die Länder geprägten rundfunkrechtlichen Rahmenordnung die Möglichkeit erhalten, selbst mit erheblichen Freiheitsgraden Inhaltebündel zu schnüren oder zu verbreiten und auch selbst produzierte Inhalte über ihre Infrastrukturen anzubieten", erklärte Professor Gerpott heute auf dem Euroforum Kongress "Die Zukunft der Kabel-TV-Netze" in Köln. So will beispielsweise die Kabel Deutschland GmbH nach ihrer Neupositionierung einen digitalen Kiosk betreiben, jedoch keine Inhalte erstellen. Das gab Rüttger Keienburg, Chief Operating Officer der Kabel Deutschland GmbH, heute beim ersten öffentlichen Auftritt nach Neugründung des Unternehmens auf der Tagung in Köln bekannt. Sein Unternehmen werde dabei sowohl mit den Programm- und Inhalteanbietern als auch mit der Wohnungswirtschaft und den Betreibern der Netzebene 4 zusammenarbeiten. Erste digitale TV-Angebote will Kabel Deutschland ab September 2004 ins Programm bringen. "Wir werden uns der Konkurrenz von Satellit, DSL und DVB-T stellen", so Kreienburg. Georg Stanossek
Entwicklung der Umsätze mit Breitbandkabeldiensten in Deutschland (Angaben in Mrd. Euro; Quelle: EITO 2003/Prof. Gerpott Analysen)
1998 1,79 1999 1,90 2000 2,01 2001 2,13 2002 2,17 2003 2,17 2004 2,22
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