Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gaspreisen
Bielefeld (ots)
Den pensionierten Richterkollegen aus Heilbronn ließen die Karlsruher abblitzen, aber Millionen von Gas-Kunden stärkten sie den Rücken zumindest ein wenig. Das Grundsatzurteil zur Gaspreisgestaltung bestätigt: Die Kalkulation ist nicht allein Sache weniger Kaufleute in den obersten Etagen von Konzernzentralen, sondern auch der Gerichte. Das hat Gründe. Gaspreise sind die Brotpreise von heute, kommen aber ganz anders zustande. Während Bäckereien und Brotshops zuhauf ihre Ware anbieten, wird hochflüchtiges Gas von ganz wenigen verteilt. Vor Ort ist es in aller Regel nur ein Versorger, auch wenn es immer noch 700 Stadtwerke in Deutschland gibt. Schlimmer noch: Die längst überholte Kopplung an den Ölpreis bedarf dringend der (richterlichen) Überprüfung. Eine Reihe von Urteilen lassen inzwischen Tendenzen zugunsten der Verbraucher erkennen. Jetzt könnte noch mehr drin sein. Außerdem: Die lange von interessierter Seite blockierte Durchleitung konkurrierender Gasangebote durch die Netze der Platzhirsche geht dem Ende entgegen. Die dritte günstige Weichenstellung kommt vom Lande. Immer mehr Biogas-Anlagen drängen ins Netz. Zwar gibt es technische Probleme mit der »Reinheit«, aber die sind lösbar. Besser noch: Gazprom und wenigen anderen Monopolisten erwächst nachhaltig grüne Konkurrenz. Ganz klar: Viele Brötchenbäcker braucht der Markt.
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