Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu EADS
Bielefeld (ots)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf außenpolitischem Parkett erneut eine gute Figur abgegeben. In Toulouse gelang es ihr, dank geschickter Personalvorschläge eine mehrere Jahre andauernde Führungskrise beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS zu beenden. Zusammen mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy entschied Merkel, dass der Franzose Gallois nun alleiniger EADS-Chef wird, dass der Deutsche Thomas Enders den Chefposten bei der EADS-Flugzeugtochter Airbus übernimmt und ein weiterer Deutscher - der Daimler-Chrysler-Manager Rüdiger Grube - als Oberaufseher des Konzerns im Verwaltungsrat über beiden thront. Damit ist die Doppelspitze endlich abgeschafft und die Basis für eine dringend notwendige effizientere Führungsstruktur gegeben. Klar ist: Der Einfluss der Politik bei EADS muss auf ein Minimum reduziert werden, damit sich der Konzern jenseits nationaler Interessen ganz auf den Wettbewerb mit dem US-Rivalen Boeing einlassen kann. Die Airbus-Krise um den A380 hat dem französisch-deutschen Unternehmen schon genug geschadet. Das Augenmerk sollte nun dem operativen Geschäft gehören. Sollte! Denn letzte Zweifel bleiben bestehen, ob sich die Top-Manager beider Nationen nicht erneut gegenseitig blockieren. Nach außen ist erst einmal Ruhe eingekehrt. Hinter den Kulissen dürfte der Machtkampf weitergehen.
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