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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem polnischen Abgeordneten Maciej Giertych

Bielefeld (ots)

Nicht wahr, das waren noch Zeiten, als die
Europäische Union sich allen Ernstes anschickte, das EU-Mitglied 
Österreich in Acht und Bann zu schlagen wegen dessen 
»Rechtsauslegers« Jörg Haider und seiner FPÖ.
Sogar einen fetzigen Handelsboykott erwogen die mächtig erbosten 
Mächtigen in Europas Machtmetropolen ringsumher. Und als einer der 
Haupttrommler in den Reihen der vereinigten Gesinnungsaufseher, man 
erinnert sich mit Magengrimmen, führte sich seinerzeit Deutschlands 
Grünen-Außenminister Joseph alias »Joschka« Fischer auf, flankiert 
und angefeuert von »seinem« SPD-Kanzler Gerhard Schröder.
Völlig anders hingegen die heutigen EU-Oberen in diesen Juli-Tagen 
2007. Sicherem Vernehmen nach stocknüchtern und bei vollem 
Bewusstsein giftet, wie gestern gemeldet, ein gewisser Maciej 
Giertych folgende Katatstrophen-Bemerkung in die Medienlandschaft 
hinaus:
»Hitler wollte einen Superstaat schaffen. Angela Merkel will das 
auch, aber sie ist noch viel hin- terhältiger ...«
Selbiger Maciej Giertych ist nicht irgendwer. Als demokratisch 
gewählter polnischer Abgeordneter hat er Sitz und Stimme im 
Straßburger Europaparlament. Er ist Sprachrohr der EU-feindlichen 
Warschauer Regierungspartei »Liga der polnischen Familien«, der 
übrigens auch Giertychs Sohn Roman angehört, der amtierende polnische
Bildungsminister.
Doch nicht ein einziges Wort der Kritik regt sich von irgendwoher. 
Abtauchen, Ohren auf Durchzug stellen - es scheint fast so, als sei 
diese Losung in Brüssel und Straßburg und in sämtlichen 
Regierungszentralen der EU der 25 Mitgliedsstaaten ausgegeben worden.
Noch befremdlicher aber ist das totale Drüberhinwegschweigen wie auf 
Kommando.
Wo sind sie denn, all die Schön- und Sonntagsredner, die fortwährend 
die europäische Wertegemeinschaft beschwören, sich zugleich aber mit 
vielerlei Ausflüchten um den christlichen Gottesbezug als Fundament 
einer europäischen Verfassung herumzuwinden versuchen? 
Urlaubsabwesenheit, Parlamentsferien - beides kann ja nicht einmal 
als billige Ausrede herhalten angesichts einer solchen kalt 
kalkulierten Abirrung wie der des lebens- und berufserfahrenen 
Europaabgeordneten Maciej Giertych. Denn auch sie verlängerte nur die
Serie ähnlicher Gehässigkeiten gegen Deutschland.
- Angela Merkel als »Frau Füh- rerin« in Nazi-Uniform und mit 
Hitler-Schnurrbart, fotomontiert auf dem Titel des Magazins »Czas«, 
neben der Schlagzeile »EU-Faschismus greift an!«
- sowie Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach, ebenfalls in 
NS-Uniform, auf dem Rücken des Bundeskanzlers Gerhard Schröder 
reitend; ein Titelbild des pol- nischen Magazins »Wprost«.
Was wird als nächstes folgen?
Könnte es sein, dass viele Po- len noch immer einer gefühlten, selbst
konstruierten geschichtlichen Wahrheit anhängen, weil sie vor allem 
das Vertreibungsverbrechen an 15 Millionen Deutschen bislang nicht 
verarbeitet haben?

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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