Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gabriels Atomplänen
Bielefeld (ots)
Die Gelegenheit erschien SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel offenbar günstig. Nach den von der Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel legte Gabriel jetzt noch einmal nach. Die ältesten sieben deutschen Atommeiler sollten seiner Ansicht nach aus Sicherheitsgründen sofort abgeschaltet werden. Einmal abgesehen davon, dass Gabriel den Kraftwerksbetreibern die Sofortabschaltung nicht vorschreiben kann, ist es natürlich wichtig, dass auch die älteren Atommeiler technisch auf dem neuesten Sicherheitsstand sind. Hier Druck auf die Kraftwerksbetreiber zu machen, ist das gute Recht, ja sogar die Pflicht des Umweltministers. Nur, wie und zu welchen Preisen soll denn die benötigte Strommenge nach einer Abschaltung von sieben Atomkraftwerken beschafft werden? Wind, Wasser, Sonnenenergie oder Biomasse stehen als schnell zu beschaffender Ersatz ebenso wenig zur Verfügung wie Steinkohlekraftwerke mit modernster Technik. Zudem stellt sich die Frage, wie Gabriel mit seinen Atomplänen die ehrgeizigen Klimaziele der Koalition erreichen will. Wahrscheinlich ist sein Vorstoß nur ein Vorgeschmack auf den Wahlkampf.
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