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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Herbstgutachten

Bielefeld (ots)

Eines ist klar nach dem Herbstgutachten der
Wirtschaftsforscher: Es gibt überhaupt keinen Anlass, sich jetzt 
zurückzulehnen, bei den Reformen nachzulassen oder sie gar 
zurückzudrehen. Zwar wird nach den Prognosen der Aufschwung anhalten 
und sich im kommenden Jahr nur eine kleine Erholungspause gönnen.
Doch dies darf nicht für die Politik gelten. Wenn sie nicht mit 
Volldampf auf ihrem jetzigen Weg weitermacht, kann es schnell 
passieren, dass aus dem Aufschwung wieder ein Abschwung wird. Schon 
jetzt habe man die Chancen nicht ausreichend genutzt, schreiben die 
Wirtschaftsexperten der großen Koalition ins Stammbuch.
Einer wird dies mit Genugtuung vernommen haben. Bundesarbeitsminister
Franz Müntefering (SPD) kann sich bestätigt fühlen, dass es richtig 
ist, im Streit um das Arbeitslosengeld I mit SPD-Chef Kurt Beck 
seiner Linie konsequent treu zu bleiben. Dem Vizekanzler geht es 
darum, mit den momentan vollen Kassen die Arbeitslosigkeit auch der 
älteren Arbeitnehmer noch weiter zu verringern. Beck spielt lieber 
den Wohltäter, in erster Linie aber nicht um der Wohltat willen, 
sondern um seine ganz persönlichen Chancen in der Partei und beim 
Wähler zu verbessern.
In Euro bringt es einem Arbeitslosen nicht sehr viel, wenn er sechs 
Monate länger ein höheres Arbeitslosengeld bekommt. Ein Arbeitsplatz 
brächte ihm viel mehr.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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