Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Unicef
Bielefeld (ots)
Damit hatten selbst die größten Pessimisten nicht gerechnet. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat Unicef das prestigeträchtige Spendensiegel entzogen. Eine der Begründungen: Unicef hat bei der Überprüfung gelogen. Der Vertrauensverlust ist riesig, in der Öffentlichkeit und bei den Spendern. Die finanziellen Einbußen sind enorm. Fünf Prozent der 200 000 regelmäßigen Spender sind bereits abgesprungen. Der Schock sitzt tief - beim Vorsitzenden Reinhard Schlagintweit und vor allem an der Basis. Die ehrenamtlichen Helfer sind in ihren Aktivitäten regelrecht gelähmt und setzen ihre ganze Hoffnung auf die Mitgliederversammlung im April. Unicef Deutschland muss einen absoluten Neuanfang machen. Ohne Zugeständnisse, ohne Kompromisse. Nicht in der Sache. Aber in der Führungsetage. Für die zu Recht eingeforderte Offenheit und Transparenz hat ein neu gewählter Vorstand mehr als ein Jahr Zeit. Erst 2010 kann er das Siegel erneut beantragen. Doch es gilt dabei keinen Tag zu verlieren. Denn Mitarbeiter wollen Vertrauen in ihre Organisation und deren Spitzenfunktionäre haben. Dann, und nur dann, kann man sich zum Ehrenamt und andere zu einer Geldspende motivieren.Klaus Münstermann
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