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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Klausur der großen Koalition

Bielefeld (ots)

Trotz der scharfen verbalen Attacken innerhalb
der großen Koalition um den Linksruck der SPD und den Wortbruch im 
Verhalten gegenüber der Linken hat Schwarz-Rot bei der jüngsten 
Klausurtagung Handlungsfährigkeit bewiesen. Dafür gebührt den 
Koalitionären Respekt, auch wenn sie nichts anderes als ihren Job 
gemacht haben. Wer geglaubt hatte, angesichts des Koalitionskrachs 
würden Blockadegelüste ausgelebt, wurde angenehm überrascht. Die 
Einigung bei der Pflegereform, beim sogenannten Wohnriester, beim 
Wohngeld und beim Betreuungsgeld - wenn auch in diesem Fall am Rande 
der Klausur - standen auf der Agenda und wurden abgearbeitet.
Doch zugleich wird jetzt deutlich, dass der Vorrat an weiteren 
Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag bis zur Bundestagswahl 2009 zur 
Neige geht. An großen Vorhaben stehen noch die endgültige 
Ausgestaltung der Erbschaftssteuerreform, die Bahnreform und ein 
Kompromiss bei der angestrebten Mitarbeiter-Beteiligung am 
Betriebsvermögen an. Offen ist, ob die Steuerreform und der 
umstrittene Gesundheitsfonds noch einmal auf die Tagesordnug kommen. 
Ob die Reformvorhaben umgesetzt werden können, hängt mit dem 
Verfallsdatum zusammen. Sie müssen bis zum Frühjahr 2009 gelöst 
werden. Danach wird der Wahlkampf voll entbrennen. Welche Koalitionen
nach dem Wahltag möglich sind, ist schwer abzuschätzen. Man denke an 
Hessen. Friedhelm Peiter

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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