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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu China

Bielefeld (ots)

Die Botschaft vom Platz des Himmlischen Friedens
hören wir wohl. Allein uns fehlt der Glaube, dass nunmehr freie und 
fröhliche Olympische Spiele gesichert sind.
Natürlich gebührt dem Angebot Pekings Respekt, mit einem Abgesandten 
des Dalai Lama zusammenzutreffen. Auch sei es Michael Vesper, 
Deutschlands höchstem Olympia-Funktionär, vergönnt, voller Freude den
olympischen Geist zu feiern. Dennoch ist Vorsicht geboten. Wieso kein
direktes Gespräch mit dem geistigen Oberhaupt der Tibeter? Sechs 
frühere Treffen dieser Art blieben ohne jedes Ergebnis. Vor allem, 
wann wird gesprochen? Womöglich zeitgleich mit dem Fackelsturm auf 
den Mount Everest?
Es wird sich zeigen, ob der spirituelle Führer seine durchaus auch 
gewaltbereiten Anhänger zurückhalten kann. Das gilt besonders, wenn 
Provokateure Stimmung am Rande des Fackellaufs machen sollten.
Die Tibeter fordern nicht die volle Unabhängigkeit, sondern 
weitgehende Autonomie innerhalb der Volksrepublik China. Das ist 
Realpolitik und dennoch fernab der Realitäten. In der Nachbarprovinz 
der Uiguren gibt es seit 1949 verbriefte Rechte auf kulturelle 
Eigenständigkeit, aber dem Turkvolk ist die eigene Sprache in der 
Schule verboten.
Die Tibeter brauchen trotz allem jedes Gespräch mit Peking, allein um
Verfolgungssicherheit für die Zeit nach den Spielen untertänigst zu 
erbitten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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