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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Olympia ohne Merkel

Bielefeld (ots)

Mag sein, dass sich die chinesische Führung in
ihrer Ehre verletzt gefühlt hat, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel 
der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele fernblieb. Aber damit kann
Deutschland leben. Wer wie Merkel die Wahrung der Menschenrechte 
anmahnt, muss nicht auch noch Kommunisten hofieren, die in Tibet und 
anderswo nach kultureller und politischer Freiheit lechzende Menschen
niederknüppeln lassen.
Ex-Kanzler Gerhard Schröder kann leicht reden, das Fernbleiben seiner
Nachfolgerin hemme die Beziehungen zu China. Er ist nur noch 
Privatmann. Zudem war der Putin-Freund in seiner Amtszeit nicht als 
jemand aufgefallen, der bei Menschenrechtsverletzungen am lautesten 
Protest erhob.
Die Kritik von deutschen Wirtschaftsvertretern, Merkels Fernbleiben 
werde Aufträge kosten, zeugt von Bertolt Brechts Erkenntnis »Erst 
kommt das Fressen, dann die Moral«. Es ist unredlich, Folteropfer 
gegen Gewinne aufzurechnen. Zudem: Wieviele Aufträge sind deutschen 
Firmen schon entgangen, weil sich Chinesen nicht um Patentrechte 
scheren? Schröder und Co. sollten schweigen: Es war das richtige 
politische Signal, dass Merkel nicht in Peking saß.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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