Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Bildungsbericht:
Bielefeld (ots)
Die Pisa-Studie hat den Blick nach unten gelenkt, der jüngste OECD-Bildungsbericht schaut hinauf zur Spitze. Das Ergebnis ist in beiden Fällen gleich: Deutschland ist führend nur im Mittelmaß. Offenbar verleidet das deutsche Bildungssystem sogar den Spaß am Lernen. Wenn in Deutschland gerade einmal jeder dritte Schulabgänger weiterlernt und eine Hochschule besucht, während es im internationalen Vergleich mehr als jeder zweite ist, dann ist das ein Alarmsignal - auch wenn in vielen anderen Ländern mehr Berufsfelder einer Hochschulausbildung gleichgestellt werden als in Deutschland. Erneut zeigt sich zudem, dass unser Bildungssystem eine soziale Schieflage hat. Vor allem Schulabgänger aus einkommensschwächeren Familien scheuen die Kosten eines Studiums - trotz Bafögs, trotz Studienkrediten. Ein breit angelegtes System von Stipendien, mit dem Schulabgänger unabhängig von ihrer sozialen Herkunft gefördert werden könnten, ist in Deutschland noch immer als »elitär« verpönt. Doch warum? Wenn mehr schlauen Köpfen so der Weg an eine Hochschule geebnet werden kann, dann ist das nichts anderes als die doch so oft geforderte Bildungsgerechtigkeit.
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