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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Finanzkrise:

Bielefeld (ots)

Mit Beschwichtigungen ist das so eine Sache.
Natürlich ist in der Krise keinem geholfen, wenn die Fachleute stets 
nur die schlimmsten Aussichten an die Wand malen. Weil ringsum alle 
Beteiligten sich darauf einstellen, treten die Folgen dann um so 
leichter ein.
Mit den Beschwichtigungen ist das aber auch deshalb so eine Sache, 
weil sie nur begrenzt glaubhaft sind. Wie oft schon wurde in der 
jetzigen Finanzkrise betont, dass der Höhepunkt überstanden sei und 
dass Deutschland weitgehend verschont bleibe. Schon gar nicht werde 
der Verbraucher unter der Krise leiden.
Aber die Krise zieht trotzdem noch größere Kreise. Und der 
Verbraucher ist schon deshalb betroffen, weil er als Steuerzahler für
die Subventionen des Staates zu Gunsten von IKB und KfW nun für die 
Milliarden-Bürgschaften zur Stützung der Hypo Real Estate 
geradestehen muss. Gern tröstet man sich, dass Bürgschaften nicht 
gleich kassenwirksam werden. Doch eine solche Beschwichtigung trägt 
nur so lange, bis das Loch in der Bankenkasse mit echten Scheinen 
aufgefüllt werden muss.
Leider kann keiner versprechen, dass die Zeit der Hiobsbotschaften 
schon zu Ende ist. Einzig die Art, wie die Regierung diesmal im 
Verein mit den privaten Banken den Problemfall Hypo Real Estate 
angegangen ist, stiftet ein bisschen Vertrauen. Auf die Wahrheit über
das ganze Ausmaß der Krise müssen wir noch warten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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