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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Finanzkrise:

Bielefeld (ots)

Die Commerzbank wagt sich aus der Deckung -  und
siehe da: Das erwartete Sperrfeuer bleibt aus. Die Börse honorierte 
gestern den Schritt unter den staatlichen Rettungsschirm sogar mit 
einem Kurssprung.
Gemessen an dem, was manche Geldinstitute ihren Kreditnehmern in der 
Wirtschaft auferlegen, sind die Bedingungen für die staatliche Hilfe 
recht human. Am härtesten trifft es noch die Vorstände, die nun mit 
einem Jahreseinkommen von höchstens 500 000 Euro zurechtkommen 
müssen. Zwar müssen auch die Aktionäre zwei Jahre lang auf eine 
Dividende verzichten; angesichts der Verluste, die die Commerzbank 
wie andere Geldinstitute in jüngster Zeit erwirtschaftet, ist dies 
jedoch kein großer Verzicht. Zusätzlich steht schon fest, dass der 
künftige Ertrag auch durch die Kosten für die bevorstehende Fusion 
mit der Dresdner Bank belastet wird.
Normalerweise hätte die Bundesregierung für die Milliarden 
Steuergelder, mit denen sie dem Institut unter die Arme greift, auch 
ein größeres Aktienpaket als Gegenleistung verlangen können. Manche 
hatten auf diese Rolle rückwärts hin zu einem höheren Staatsanteil an
der Wirtschaft gehofft.
 Mit ihrer Beschränkung auf eine stille Teilhaberschaft -  ohne 
Kapitalbeteiligung und ohne Sitz im Aufsichtsrat -  traf die 
Bundesregierung eine weise Entscheidung. Der Steuerzahler verliert 
dadurch nichts: Das Geld wird ordentlich verzinst.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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