Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Gas aus Russland wird satte 30 Prozent billiger. Das hat zunächst nur für den russischen Monopolisten selbst Folgen. In seine Konzernkasse fließen etliche Milliarden Euro weniger. Bedauern muss man Gazprom deswegen sicher nicht. Die Gewinne sprudeln auch so. Aber was kommt nun auf den Verbraucher in Deutschland zu, der in den vergangenen Monaten Rekordpreise für Heizöl, Gas und Sprit bezahlen musste? Wieviel bekommt er von dem Kuchen der angekündigten Preissenkung ab? Im Grunde ist die Gazprom-Ankündigung eine gute Nachricht für die Verbraucher. Die Förderer verkaufen ihr Gas billiger. Nun muss die Senkung am Ende der Wirtschaftskette nur noch beim Bürger ankommen. Die großen Energie-Zwischenhändler werden möglicherweise unter Hinweis auf zusätzliche Kosten für das Leitungsnetz sowie Steuern, die eigene Gewinnmarge und vieles mehr versuchen, die Preissenkung nicht in vollem Umfang an die Endkunden weiterzugeben. Wachsamkeit ist also geboten. Eine Aufgabe, die die Kartellbehörde zuletzt erfolgreich ganz im Sinne der deutschen Verbraucher bewältigt hat. Andererseits: Die sinkende Zahl von Erdöl- und Erdgasfeldern, die noch erschlossen werden könnten, macht auch deutlich: Beide Rohstoffe sind nicht unbegrenzt verfügbar. Irgendwann ist Schluss. Und wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, ziehen die Preise wieder kräftig an.
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