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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Normalerweise verlässt der Kapitän das sinkende
Schiff zuletzt. Balda-Vorstandschef Joachim Gut geht nun aber doch 
ein bisschen vor der Zeit. Der Rest der Geschichte eines vor wenigen 
Jahren noch blühenden Unternehmens wird sich wohl weitestgehend 
außerhalb von Ostwestfalen abspielen.
Sicher hatte Gut mit anderen Herausforderungen zu kämpfen als sein 
Vorgänger Gerhard Holdjik. Jener musste die rasant steigende 
Nachfrage befriedigen und auf Qualitätssicherung achten. Dabei konnte
er sich außer auf eine motivierte Mannschaft auch auf den 
Hauptaktionär Bernd Fennel stützen.
Gut dagegen hatte es mit Heuschrecken zu tun, bei denen keine der 
anderen die Butter auf dem Brot gönnte. Jede war darauf aus, auf 
keinen Fall weniger Geld als die Konkurrenz mitzunehmen.
Der miserabel vorbereitete Rückzug von Nokia und Siemens/BenQ aus 
Bochum beziehungsweise Kamp-Lintfort traf den Zulieferer im 
Ostwestfälischen genauso unvorbereitet wie die Beschäftigten vor Ort.
Gut hat versucht zu reagieren. Aber mit jeder Maßnahme 
verschlechterten sich die Zahlen. Gut hatte eine Vision: die neuen 
Handy-Bildschirme - aber die Vision entfernte sich immer weiter von 
der Wirklichkeit.
Am Schluss ist der Manager gescheitert. Schade für die 
Kleinaktionäre. Schade vor allem für die einstigen Mitarbeiter. 
Schade für Ostwestfalen. Und schade auch für Joachim Gut.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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