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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Russland dreht den Gashahn ab. Verständlich,
dass sich Millionen Verbraucher nicht nur in Deutschland um die 
Versorgungssicherheit sorgen. Drei Jahre nach dem jüngsten Gasstreit 
zwischen der Ukraine und Russland ist der Konflikt zwischen den einst
Verbündeten aus Sowjetzeiten erneut entbrannt. Dabei sind die 
Regierungen beider Staaten bei diesem politischen Tauziehen um Macht 
und Unabhängigkeit mehr darum bemüht, sich den schwarzen Peter 
zuzuschieben, als an einer Lösung zu arbeiten.
Doch wie könnte die aussehen? Fest steht, dass der ukrainische 
Präsident Wiktor Juschtschenko hoch gepokert und verloren hat. Sein 
Land war nicht bereit, 250 Dollar pro tausend Kubikmeter Gas zu 
bezahlen und damit deutlich mehr als die bisherigen 179,50 Dollar. 
Dass Westeuropa im Schnitt gut 400 Dollar pro tausend Kubikmeter 
zahlte, war ohne Belang. Die Ukraine beharrt auf einer Sonderrolle - 
aus Machtstreben, aber auch notgedrungen aus rein ökonomischen 
Gründen. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Es fehlt 
an Geld.
In diese Wunde streut Russland weiteres Salz und dreht die Leitungen 
ab. Dabei nimmt Moskau bewusst in Kauf, dass auch unbeteiligte Länder
in den Konflikt hineingezogen werden. Die Europäische Union ist 
hilflos. Das einzige, was sie tun kann, ist, der Ukraine 
wirtschaftlich unter die Arme zu greifen. Das würde Juschtschenko 
helfen, aber auch Russland.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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