Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Gewohnt großmäulig hat die Hamas Israels Bereitschaft, die Waffen ruhen zu lassen, zu ihrem »Sieg« erklärt. Dabei sind sowohl der Blutzoll als auch die materiellen Zerstörungen im Gazastreifen unendlich höher als auf israelischer Seite. Erst jetzt sehen die Menschen das gesamte Ausmaß der Zerstörungen. Die Erkenntnis, dass dies womöglich die Quittung für den Beschuss Israels mit 10 000 Raketen von 2002 bis zum 28. Dezember ist, dürfte dennoch nicht die Köpfe und Herzen der Opfer erreichen. Zu groß sind Not und Hass der Überlebenden. Außerdem: Dieser »Krieg« kennt gar keinen Sieger, sondern nur Verlierer, weil er nichts als Zerstörung und tiefe Wunden, aber keine Einsicht in die einzig denkbare Lösung gebracht hat. Ohne Versöhnung, gegenseitige Anerkennung und Verzicht auf Rache wird der Nahe Osten nie zum Frieden finden. Deshalb kann es nicht überraschen, wenn vielleicht in den nächsten Tagen schon wieder Scharmützel und mehr ausbrechen. Bei aller kritischen Distanz zu Israel, die Hamas trägt die Alleinschuld an den Ereignissen der letzten 22 Tage. Sie hat Israels Militärmaschinerie herausgefordert und bekommen, was sie ganz offenbar wollte.
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