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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (BIelefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

So klar wie noch nie hat die Nato Afghanistans
Präsident Hamid Karsai aufgefordert, gegen Korruption und Drogenanbau
vorzugehen.
Seit langem gibt es hinter den Kulissen Kritik an Karsais offenbar 
einnehmendem Wesen, vor allem aber an der Untätigkeit der 
afghanischen Staatsanwälte und Polizeibehörden bei Straftaten. Zum 
Konzept des Wiederaufbaus der mit viel Geld geförderten 
Zivilgesellschaft gehören klar geregelte Zuständigkeiten. Deshalb die
Zurückhaltung. Jetzt ist Jaap de Hoop Scheffer, dem obersten 
Nato-Diplomaten, aber ganz offenbar der Kragen geplatzt.
Im Süden blühen weiter die Mohnkapseln. In den Gefängnissen 
versickern Millionensummen, aber die Verhältnisse sind nichts besser 
als zu Taliban-Zeiten. Einer islamischen Republik unwürdig ist auch, 
dass die Zahl junger weiblicher Häftlinge ungewöhnlich hoch ist. 
Karsai weiß darum wie um viele andere Fehlentwicklungen, tut aber 
nichts.
In Isaf-Kreisen heißt es, der Afghane habe lediglich das Wort von 
George W. Bush. Will sagen: Mit diesem 20. Januar könnte Karsais Zeit
abgelaufen sein. Wohlmeinendere hoffen auf die Wahlen 2010, sehen 
aber auch keinen besseren Kandidaten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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