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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Der Sohn eines Mannes, der vor 60 Jahren in
Washingtoner Restaurant noch nichts zu essen bekommen hätte, trat 
gestern das höchste und mächtigste Amt an, das auf Erden zu vergeben 
ist. Glückwunsch Barack Obama!
Er will den Wechsel und kam gestern schon bei der Vereidigung 
erstaunlich schnell zur Sache. Kraftvoll und mitreißend, aber nicht 
rhetorisch überzogen setzte er klare Signale. Unumwunden sprach der 
neue Präsident von der »nagenden Furcht vor dem Abstieg Amerikas«. 
Zwei Millionen Zuhörer hielten den Atem an.
Obama machte kein Hehl daraus, dass sich diese große und stolze 
Nation mitten im härtesten Winter vor gigantische Herausforderungen 
gestellt sieht. Er gab nicht einmal ein vorsichtiges Versprechen, 
geschweige denn die volle Garantie dafür, dass er das Land von aller 
Unbill erlösen könne.
 Aber Obama legte den Samen für neue Hoffnung in dem er - wie fast 
jeder seiner Vorgänger - den Blick auf die eigene Geschichte lenkte. 
Mit der Beschwörung so uramerikansicher Werte wie Arbeit, Demut, 
Tapferkeit, Toleranz, Neugier, Loyalität und Vaterlandsliebe traf er 
den Nerv der Nation.
Auf dem schmalen Grat zwischen Motivation und falschem Versprechen 
machte sich Obama trittsicher auf seinen Weg. Mitunter sogar 
unamerikanisch, dann wieder patriotisch und zur Führung bereit, nahm 
der 47-Jährige sein Volk an die Hand - und gleichzeitig in die 
Pflicht.
 Aus dem historischen Erbe, der Besinnung jedes einzelnen US-Bürgers 
auf sich selbst und seine Stärke, muss die Kraft gewonnen werden, die
das Land wieder an die Spitze führt. Feierlich versprach der 
Präsident, gemeinsam mit allen den Staub abzuschütteln, wieder 
aufzustehen und Amerika erneut aufzubauen.
Das ganze Volk vernahm den Appell, bürgerliches Engagement wieder in 
den Mittelpunkt zu stellen und sich von der »Ich zuerst«-Mentalität 
zu verabschieden. Jeder solle das beitragen was er zu leisten in der 
Lage sei. John F. Kennedy pur.
Zu neuem Verantwortungsgefühl und zur Bereitschaft, Rechenschaft 
abzulegen, riet er der politischen Klasse im Stile eines Abraham 
Lincoln. Und Thomas Jefferson lehrte ihn, nicht in die Abrechnung der
Fehler anderer - will sagen: der Bush-Administration oder der 
Reagan-Jahre - zu verfallen.
 An die Welt gewandt unterstrich der neue Mann im Weißen Haus das 
Angebot zur Teilhabe und zum friedlichen Miteinander. Den Feinden der
Freiheit bot er die offene Hand, sobald diese die Faust öffnen, wie 
George Washington es kaum hätte besser sagen können.
 Militärisch an seinen Grenzen, finanziell hart am Abgrund, die 
Wirtschaft angeschlagen und im Innern tief verunsichert: Obama 
übernimmt die USA in einer äußerst angespannten Lage. Aber wenn es 
einer schafft, aus der Misere herauszuführen, das wurde gestern 
deutlich, dann der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, Barack 
Obama.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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