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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Rakentenpoker Russland - USA

Bielefeld (ots)

Russland will vorerst keine Kurzstreckenraketen
vom Typ SS-26 in der Ostsee-Exklave Kaliningrad stationieren. Weil 
der neue US-Präsident Barack Obama die Pläne für sein (gegen den Iran
gerichtetes) Raketenabwehrsystem »nicht forciere«, werde man zunächst
stillhalten, heißt aus dem Kreml.
Schon vergessen: Einen Tag nach der Wahl Obamas hatte Dmitri Medwedew
vom »Moment der Wahrheit« gesprochen und die Stationierung der Träger
»kleiner« Atomsprengköpfe angekündigt.
Jetzt also wieder Schalmeienklänge: Der Kreml-Herr weiß, dass Obama 
die Sympathie der Welt genießt, und spekuliert auf eine 
Wiederannäherung Washingtons an Teheran.
 Moskaus SS-26-System - auch Iskander genannt - wird beschrieben wie 
eine Wunderwaffe: Zehn Minuten nach dem Stopp des Transporters sollen
zwei Geschosse im Abstand von 40 Sekunden abgefeuert werden können. 
Mit flacher Flugbahn und Täuschmanövern sollen sie Ziele auf zehn 
Meter genau treffen. Der Haken: Nach zehn Jahren Entwicklung besitzt 
Russland ein einziges funktionsfähiges System.
Bluff im Raketenpoker: Im Kaukasus-Krieg wurden drei SS-26 gestartet,
ohne dass die scharfen Augen westlicher Dienste spektakuläre Treffer 
registrierten. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion treten 
Russlands Raketenbauer auf der Stelle. Wer wieder kalten Krieg will, 
sollte wenigstens heiße Geschosse haben.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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