Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schaeffler/Continental:
Bielefeld (ots)
Das Ringen um das Überleben des Autozulieferers Schaeffler macht einmal mehr deutlich: Das Herzogenauracher Familienunternehmen hat sich mit der noch nicht abgeschlossenen Übernahme des dreimal größeren Dax-Konzerns Continental völlig übernommen. Und zwar fast genauso, wie sich bereits Conti im Jahr 2007 beim Kauf der Siemens-Tochter VDO verhoben hatte. Elf Milliarden Euro - dieser Schuldenberg lastet auf Conti und damit nun auch auf Schaeffler. Beide Fälle sind eindrucksvolle Beispiele der unendlichen Gier mancher Konzerne nach immer mehr Macht. Die Überlegungen, den Conti-Kauf nun rückgängig zu machen, weisen einen Ausweg aus der sich zuspitzenden Situation. Auch wenn ein solcher Rückzieher neben Schaeffler den beteiligten Gläubigerbanken teuer zu stehen käme und mächtig an der Ehre der Schaeffler-Manager kratzen würde, könnte das unter dem Strich die vernünftigste Lösung sein. Denn die von Schaeffler geforderte Staatshilfe verbietet sich: Steuergelder dürfen diesem Machtkalkül nicht hinterher geworfen werden. Noch wehrt sich Schaeffler, das Conti-Abenteuer zu beenden. Die Frage ist, wie lange noch. Immerhin stehen bei Schaeffler und Conti zusammen 80000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Im Übrigen haben auch die Banken ein Interesse am Überleben von Schaeffler. Andernfalls würden sie ihre Kredite abschreiben müssen. Soweit darf und muss es nicht kommen.
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