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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema DNA-Panne:

Bielefeld (ots)

Was muss in den 40 Heilbronner Polizisten
vorgehen, die seit zwei Jahren den Mörder ihrer Kollegin Michele 
Kiesewetter jagen und jetzt wissen, dass sie einem Phantom 
hinterhergelaufen sind? Einer Tatverdächtigen, die es überhaupt nicht
gab? Jetzt stehen diese Mordermittler wieder ganz am Anfang.
 Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech hat bereits einen 
Schuldigen ausgemacht: Er will den Hersteller der Wattestäbchen 
verklagen, sollten Verunreinigungen zu falschen DNA-Proben geführt 
haben. Rech hatte bereits nach dem Amoklauf von Winnenden 
Schlagzeilen gemacht, nachdem er die gefälschte Ankündigung der 
Wahnsinnstat voreilig verbreitet hatte. Auch seine gestrige 
Verlautbarung ist wieder ein Schnellschuss. Denn zunächst einmal 
sollte der Minister prüfen, was seine Polizisten auf den 
Bestellschein geschrieben haben. Stand da wirklich DNA-freie 
Wattestäbchen? Oder nur sterile? Oder haben überhaupt keine 
Polizisten die Bestellung aufgegeben, sondern Verwaltungsbeamte, die 
auch Klopapier und Bleistifte ordern?
 Noch sind viele Fragen offen. Fest steht nur: Die DNA-Methode wird 
weiter das Instrument sein, das die Polizei am weitesten bringt. Vor 
elf Jahren war die DNA-Analyse-Datei beim Bundeskriminalamt 
eingerichtet worden, bis heute sind durch sie 57 000 Täter ermittelt 
worden.
Die Panne von Heilbronn ist ärgerlich. Sie stellt DNA-Tests aber 
nicht in Frage.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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