Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation im Jemen:
Bielefeld (ots)
Der Tod von mindestens drei Ausländern im Jemen wirft Fragen auf. Vieles deutet daraufhin, dass es sich diesmal nicht um eine der üblichen Entführungen handelt, die nach Geldzahlungen unblutig enden. Es gab weder eine Selbstbezichtigung noch Forderungen. Die von der Regierung bis Sonntag verantwortlich gemachten Houthi-Rebellen haben noch nie Ausländer entführt oder Geiseln mit Messern bestialisch getötet. Solche Spuren, sofern die Angaben stimmen, lassen die Beobachter von außen stutzen. Ein anderes, aus westlicher Sicht wiederum bevorzugtes Erklärungsmuster wäre die Verstrickung der El-Kaida, die von Saudi-Arabien aus wachsenden Einfluss nehmen soll. Auch die ausländischen Helfer im Jemen müssen umdenken. Sie glaubten sich lange in Sicherheit, solange sie den Erfahrungen aus der eigenen Arbeit und vertrauenswürdiger Mitarbeiter folgten. Das täuscht. Auch in Afghanistan wurde eine sich zuspitzende Sicherheitslage von den Betroffenen lange nicht wahrgenommen. Sie mussten erst bittere Erfahrungen machen, bevor sie erkannten, dass gute Werke nicht vor bösen Mächten schützen.
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