Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fall Isabell Werth:
Bielefeld (ots)
Isabell Werth ist nicht irgendwer. Sie ist die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten. Sie ist Juristin. Es ist unglaublich, dass sie ihr Pferd gedopt haben soll. Es geht um Ruhm, um Erfolg, um viel Geld, wie immer im Leistungssport. Ging es gerade beim Reiten nicht einmal um etwas ganz anderes? Um Freude an der Bewegung? Um das Miteinander von Mensch und Tier? Um Verantwortung? Oder ist das eine naive Vorstellung? Werth war bis zur positiven A-Probe ihres Pferdes eine Vorzeigesportlerin. Eine, die ihr Pferd als »Kamerad und Partner« bezeichnete. Man nahm ihr diese Worte ab, wenn sie sich in Interviews tränenreich bei Gigolo und Co. bedankte. Sie war ein Vorbild: tierlieb und erfolgreich. Läuft es schlecht für sie, kann sie sich von ihrem Image und den Medaillen verabschieden. Zurecht: Es ist schlimm genug, wenn Sportler sich selbst manipulieren. Lässt man den Druck, die Existenzangst im Falle eines Versagens aber außen vor, dann können diese Menschen selbst entscheiden. Sie haben Alternativen. Pferde nicht. Mit Doping ist Reitsport nichts anderes als Tierquälerei.
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