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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Türkei-Frage:

Bielefeld (ots)

Koalitionszwist ohne Ende. Jetzt also die
Türkei-Frage. Dabei sind alle Beteiligten Gefangene ihrer eigenen 
Formelkompromisse.
Die gute alte Regel, dass Außenminister von Kritik verschont werden, 
solange sie im Ausland verhandeln, zählt für die Christsozialen 
nichts. Westerwelle seinerseits dürfte immer noch Freude daran haben,
sich mit den Bayern anzulegen.
In Sachen Türkei sind die Liberalen, anders als in der Steuerfrage, 
im Vorteil: Wer »ergebnisoffen« in den Koalitionsvertrag 
reinschreibt, darf sich nicht wundern, wenn Diplomaten auf 
internationalem Parkett auch die EU-Vollmitgliedschaft der Türkei als
möglich erachten.
Außerdem: Ist es nicht allgemein der Wunsch, dass die Türkei auf 
westliches Niveau aufschließt? Die Wirtschaft soll prosperieren, die 
Gesellschaft freier und der Staat weniger repressiv werden. Das Ziel 
ist ehrgeizig, aber durchaus erreichbar. Das bis 1975 fast 
faschistische Franco-Spanien und das einstige Armenhaus Irland haben 
gezeigt, was geht.
 Aber darum ging es nicht in Kreuth. Die CSU nutzt den Zwist, um von 
ihren wachsenden Problemen abzulenken.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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