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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fall Helene Hegemann:

Bielefeld (ots)

Unbestritten ist: Der Ullstein-Verlag hat seine
Sorgfaltspflicht verletzt. Er hätte klären müssen, ob das 
literarische »Wunderkind« Helene Hegemann für »Axolotl Roadkill« 
irgendwo abgeschrieben hat.
Aber den Verlag und die bisweilen schwärmerisch-blauäugigen 
Literaturkritiker allein an den Pranger zu stellen, wäre falsch. Fakt
ist: Helene Hegemann hat geistiges Eigentum gestohlen und räumt das 
mittlerweile auch ein. Das Verhalten mit Gedankenlosigkeit oder 
Unbedarftheit einer 17-Jährigen zu entschuldigen, wäre zu billig. Mit
der haarsträubenden Begründung, dass es heute Originalität in der 
Literatur sowieso nicht gebe, hat sich Hegemann bewusst bei anderen 
bedient und darüber geflissentlich geschwiegen, um den Erfolg des 
Buches nicht zu gefährden. Bereitwillig ließ sie sich in Talk-Shows 
in den Himmel loben.
Schriebe jemand aus ihrem Buch ab, würde sich Hegemann wohl 
beschweren. Umgekehrt spielt sie das Unschuldslamm. Von einer jungen 
Frau darf man aber sehr wohl Unrechtsbewusstsein einfordern. In 
Literatur und Popmusik gilt: Wer bei anderen abkupfert, weil es 
andere auch tun, handelt noch lange nicht korrekt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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