Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schutz vor sexuellem Missbrauch:
Bielefeld (ots)
Jeden Tag werden neue Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt. Familienministerin Kristina Schröder will den Schutz für Kinder verbessern, indem Erzieher und Betreuer künftig ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen sollen. Ihr Ansatz ist ehrbar, nur alleine wird er nicht funktionieren. Den größtmöglichen Erfolg wird man nur erreichen, wenn alles ineinandergreift: Kinder, die »Nein« sagen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt; Eltern, die Signale erkennen und eine Gesellschaft, die die Augen offen hält. Wenn Arbeitgeber aber ein erweitertes Führungszeugnis verlangen, muss das zur Routine werden, ohne dass Bewerber unter Generalverdacht gestellt werden. Denn natürlich sind längst nicht alle Erzieher oder Betreuer böse Sexualverbrecher. Viele von ihnen arbeiten ohne Fehl und Tadel und sollten nicht durch zu viel Bürokratie abgeschreckt werden. Es liegt an den Einrichtungen, offen mit dem Thema umzugehen. Das funktioniert nur, wenn die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses so normal wird wie ein Lebenslauf in der Bewerbung.
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