Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ökostromabgabe
Bielefeld (ots)
Zehn Euro, das sind ein Maß Bier und eine kleine Brez'n auf dem Oktoberfest. Oder eine Kinokarte. Oder 25 DIN-A-5-Schulhefte. Zehn Euro, das ist andererseits doppelt so viel wie die vorgesehene Erhöhung des Hartz-IV-Satzes. Zehn Euro sind wenig, wenn man sie bekommt. Und viel, wenn sie einem weggenommen werden. Richtiger ist wohl diese Betrachtungsweise: Zehn Euro sind wenig, wenn dadurch alte Kraftwerke schneller durch saubere Anlagen ersetzt werden. Zehn Euro wären viel, wenn sie nur in die Kassen der Energiekonzerne flössen. Die angestrebte Beschränkung der Klimaerwärmung auf zwei Grad kostet mit Sicherheit mehr als die zehn Euro, die die deutschen Haushalte dank satter Verteuerung der Ökostromumlage vom kommenden Jahr an berappen sollen. Sie sind das Ergebnis von Beschlüssen, die schon vor geraumer Zeit getroffen wurden. Das Programm, das die Nutzung regenerativer Energien wie Sonne, Wind und Biogas anstoßen sollte, war erfolgreich. Deshalb kann die Umlage auch reduziert werden. Doch die Früchte dieser Entscheidung ernten die Stromkunden erst später.
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