Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lehrerausbildung
Bielefeld (ots)
Über wenige Themen wird so viel debattiert wie über Schulpolitik. Oft bleibt es beim Wort. Daher ist der Vorstoß der rot-grünen NRW-Regierung bei der Ausbildung von Lehrern lobenswert. Den Weg des gesteigerten Praxisbezugs wollte auch die Vorgängerregierung einschlagen. Eltern sehnen sich nach mehr Pädagogen, die im feinen Gespür für einzelne Schüler ebenso bewandert sind wie in der Theorie. Das ist aber nicht nur für die i-Männchen im Lehrberuf elementar. Die Hervorhebung des Praxisbezugs am Berufsanfang muss zwingend auch auf alle Lehrer übertragen werden. Beratungsgespräche und gezieltere Schulungen schaden auch den erfahrenen Pädagogen nicht. Im Gegenteil: Sie können bei einigen Alteingesessenen verkrustete Lehrmethoden aufbrechen. Problematisch ist der neue Zeitpunkt der Einstellung von Referendaren. Sie kommen mitten im Schuljahr an die Schulen und sollen möglichst schnell selbst unterrichten, weil sie nicht mehr so lange da sind wie vorher. Das erfordert eine enorme Flexibilität der Schulen bei den Stundentafeln. Eine Herausforderung - aus der aber auch gelernt werden kann.
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