Westfalen-Blatt: Das WESTFALEn-BLATT (Bielefeld) zum deutsch-polnischen Verhältnis/Berliner Rede
Bielefeld (ots)
Vorurteile und kleine Bosheiten: Das Polenbild der Deutschen ist nicht frei von Unwissen über unsere Nachbarn, wird aber nicht mehr davon beherrscht. Langsam greift Unvoreingenommenheit Platz. Das ist auch eine Folge des deutsch-polnischen Vertrages. Seit 1991 bemühen sich beide Seiten um Annäherung und erzielen Fortschritte - wenn mitunter auch nur in homöopathischen Dosen. Wer nicht auf die Tagespolitik schaut, sondern die jüngste Geschichte in 20-Jahres-Schritten durcheilt, muss staunen: Naziterror und Vertreibung, Kommunismus und Kalter Krieg, Solidarnosc und Deutsche Einheit, am Freitag dann eine »Berliner Rede« nicht von Bundespräsident Christian Wulff, sondern vom Staatspräsidenten der Republik Polen, Bronislaw Komorowski. Ein enormer Fortschritt. Vergessen sind die Spitzen der Kaczynski-Zwillinge und Polens Hartleibigkeit im europäischen Einigungsprozess - wenngleich Warschaus Wachsamkeit und große Skepsis gegenüber der EU seit dem Ausbruch der Euro-Krise in einem anderen Licht erscheint. Von Polen lernen heißt, auf die langen Linien blicken.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell