Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Tönnies-Prozess
Bielefeld (ots)
Es ist ein himmelschreiendes Unrecht was im Fall Tönnies passiert. So bekräftigte die Staatsanwaltschaft Bochum nach 22 Verhandlungstagen vor dem Landgericht Essen, sie halte an den Betrugsvorwürfen gegen Fleischfabrikant Clemens Tönnies und leitende Mitarbeiter seines Unternehmens fest. Weder das Landgericht Essen noch das Oberlandesgericht Hamm hatten aber einen Betrugsvorwurf bei Produktion und Verkauf von gemischten Hackfleisch gesehen. Verhandelt wird wegen Falschetikettierung. Auch im Prozess selbst haben Zeugen bisher keine belastenden Aussagen gemacht. Es wurde eher Entlastendes vorgetragen. Dieser Paukenschlag der Staatsanwaltschaft Bochum ist ebenso unverständlich, wie das Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft in Oldenburg. Obwohl das Landgericht einem Oberstaatsanwalt in Oldenburg schwere Fehler zu Beginn des Verfahrens gegen Tönnies bescheinigt hat, wird dies keine Konsequenzen nach sich ziehen. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Da zudem Prozessaufwand und Vorwürfe in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, wird der juristische Fehlmischung auch noch ein falsches Etikett verpasst.
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