Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ende der rot-grünen Koalitionsverhandlungen in Berlin
Bielefeld (ots)
Katzenjammer statt Traumhochzeit: Das rot-grüne Projekt in Berlin, das richtungsweisend für die Bundestagswahl 2013 hätte sein sollen, ist gescheitert, bevor es begonnen hat. SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit wird nun gewiss mit offenen Armen von der Berliner CDU empfangen. Große Koalition ist zwar nicht revolutionär, aber allemal sicherer als eine Einstimmenmehrheit, die zudem auf einem absurden Kompromiss beim umstrittenen Autobahnweiterbau gründet. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, mag der Pragmatiker Wowereit gedacht haben. Bitter ist das Aus für die Grünen, deren Spitzenkandidatin Renate Künast sich noch vor wenigen Monaten mit überragenden Umfragewerten Aussichten auf Wowereits Amt hatte machen können. Künast bleibt in der Bundespolitik, für die Grünen-Fraktion endet der Höhenflug auf der Oppositionsbank. Doch auch Wowereit ist beschädigt. Der große Macher und Wahlgewinner, der als möglicher SPD-Kanzlerkandidat gehandelt wurde, ist in die Niederungen der Realpolitik zurückgekehrt: Immer noch arm, aber nicht mehr ganz so sexy.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell