Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Euro-Gipfel
Bielefeld (ots)
Wenn die Regierungschefin heute Berlin in Richtung Brüssel verlässt, dann ist sie gut vorbereitet. Zwar ist die Kanzler-Mehrheit wieder einmal nicht sichergestellt. Doch die Mehrzahl der Bundestagsabgeordneten steht hinter Angela Merkel und ihren Vorstellungen für einen robusten Euro-Rettungsschirm. Trotzdem ist ein Erfolg des Krisengipfels nicht garantiert. Silvio Berlusconi hat in Italien im Parlament keine Mehrheit für die erforderlichen Sparmaßnahmen. Seine Regierung wackelt - und nur die Tatsache, dass der Cavaliere schon so viele Krisen überstanden hat, lässt mutmaßen, dass er sich auch dieses Mal wieder herauswindet. Nicht weniger prekär ist die Lage für Griechenlands Regierungschef. Giorgos Papandreou hat - von seinem Finanzminister getrieben - die Flucht nach vorn angetreten. Vielleicht sind Neuwahlen wirklich der richtige Weg: So entscheiden die Griechen selbst, ob sie am harten Euro festhalten oder lieber zum leichten, aber unsicheren Leben unter der Drachme zurückkehren wollen. Zum Glück erst nach dem Gipfel: Wahlen sind ein Faktor, den Investoren nicht leicht berechnen können.
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