Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Breivik-Verteidigung
Bielefeld (ots)
Noch handelt es sich lediglich um unbestätigte Informationen einer Tageszeitung. Sollte sich allerdings bewahrheiten, dass die Anwälte des Massenmörders Anders Behring Breivik die in dem Artikel kolportierten mildernden Umstände für ihren Mandanten gelten machen wollen, dann ist das eine kaum zu überbietende Geschmacklosigkeit. Die Advokaten wollen den 32-jährigen Islamhasser und Rechtsradikalen als kooperationsbereiten Täter darstellen. Mit dieser perfiden Logik könnte man vielen Amokläufern mildernde Umstände zubilligen. Denn schließlich wird auch irgendjemand ihren Anschlag überlebt haben, was dann nachträglich als entlastend gewertet werden könnte. In einem freien Rechtsstaat, und ein solcher ist Norwegen, muss man diese Argumentation hinnehmen. Trotzdem ist dies für die Hinterbliebenen der Opfer kaum zu ertragen. Die Verteidiger hoffen offenbar auf den ganz großen Coup. Denn wohl nie mehr werden sie einen derart öffentlichkeitswirksamen Prozess als Bühne nutzen können. Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Gericht in Oslo.
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