Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum verurteilten Flughafenattentäter
Bielefeld (ots)
Der 21-Jährige stürmte einen Reisebus, rief »Allah ist groß« und feuerte auf arglose US-Soldaten, bis seine Waffe versagte. Das Ansinnen der ersten islamistischen Bluttat mit Todesopfern auf deutschem Boden ist eindeutig. Deshalb musste das Oberlandesgericht Frankfurt am Freitag gegen Arid U. die Höchststrafe verhängen und die besondere Schwere der Schuld feststellen. Wenn das Urteil letztlich nicht überraschend war, so ist doch das Verfahren wichtig. Die Vermutung, wonach der junge Mann in kürzester Zeit zum islamistischen Attentäter radikalisiert wurde, hat sich bestätigt. Er wuchs in einem nicht-muslimischen Umfeld auf und stammt nicht einmal aus sozial schwierigen Verhältnissen. Wie er dennoch durch Internet-Propaganda und mangelnde Selbstkontrolle zum Dschihadisten aufgehetzt wurde, lässt sich in den Prozessakten eindrucksvoll nachlesen. Arid U. steht für einen verführten, total außer Kontrolle geratenen Einzeltäter. Dennoch geht es um einen politischen Fall. Alle Sicherheitsverantwortlichen müssen auch künftig das absolut Irrationale in ihre Schutzkonzepte mit einbeziehen.
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