Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Verurteilung Lubangas
Bielefeld (ots)
Tyrannen und Kriegsverbrecher können die Signale nicht mehr überhören: Wer Menschen foltert, missbraucht und tötet, kann nicht mehr mit Straffreiheit rechnen. 6364 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Kongo, wo Thomas Lubanga Tausende Kinder zu Mördern machte, und Den Haag, dem Sitz des Internationalen Strafgerichtshofs. Es ist das erste Mal, dass das »Weltstrafgericht« einen Kriegsverbrecher verurteilt hat. Seine Einrichtung vor zehn Jahren war ein Meilenstein in der Geschichte der Menschenrechte. Im Gegensatz zu den Gerichtshöfen für Ex-Jugoslawien und Ruanda wurde er nicht durch Beschluss des Sicherheitsrates, sondern einen internationalen Vertrag ins Leben gerufen. Das macht ihn stark. Seine Schwäche: Wichtige Staaten wie USA, China und Russland stehen weiter abseits. Ganz oben auf der Liste derer, denen wie Lubanga der Prozess gemacht werden sollte, stehen sein Landsmann Bosco Ntaganda, Joseph Kony (Uganda) und Omar al-Bashir. Der Name Baschar al-Assad (Syrien) und viele andere fehlen. Die Verurteilung Lubangas ist ein Meilenstein. Bis zum Ziel ist es ein weiter Weg.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell