Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Leiharbeit:
Bielefeld (ots)
Es darf nicht sein, dass in einem Land wie Deutschland, das sich die soziale Marktwirtschaft auf seine Fahnen geschrieben hat, für die gleiche Arbeit unterschiedliche Löhne gezahlt werden. Das sehen auch die meisten Politiker so. Die Frage ist also nicht das »Ob«, sondern das »Wie«. Wie kann erreicht werden, dass die Ungerechtigkeit bei der Leiharbeit mit Lohndifferenzen von bis zu 50 Prozent im Vergleich zur Stammbelegschaft beendet wird? Gesetzliche Initiativen wären eine Möglichkeit, setzen aber innerhalb der Koalition Einigkeit voraus. Hier sieht sich die CDU mit der FDP auf Konfrontationskurs. Die Liberalen wollen, dass sich die Tarifparteien einigen. Ein frommer Wunsch? Es liegt in der Natur der Sache, dass die Verleihfirmen kein großes Interesse an höheren Löhnen haben. Sie haben das im Gesetz verankerte Equal-Pay-Gebot durch Tarifverträge mit Gewerkschaften ausgehebelt - ganz legal. Ihnen kann man die unbefriedigende Situation nicht vorhalten. Da aber die Leiharbeit vielen Unternehmen Flexibilität sichert, muss die Wirtschaft selbst ein Interesse an motivierten und ehrlich entlohnten Zeitarbeitnehmern haben.
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