Westfalen-Blatt: Dioxineier-Skandal: Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt wegen des Verdachts der Bodenvereinigung. Stadt Kiel leitet Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen das Labor LUFA ITL ein.
Bielefeld (ots)
Im Dioxineier-Skandal hat die Veterinärabteilung der Stadt Kiel (Schleswig-Holstein) am Freitag ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen das Labor LUFA ITL eingeleitet. Dem Laborinhaber droht ein Bußgeld bis zu 20 000 Euro. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Samstags-Ausgabe). Dem Kieler Labor wird nach Angaben von Stadtsprecher Arne Gloy vorgeworfen, erhöhte Dioxinwerte in Eiern von einem Biohof in Stemwede nicht, wie vorgeschrieben, den Behörden rechtzeitig gemeldet zu haben. Das Labor hatte die Werte am 15. März lediglich der Vertriebsfirma in Euskirchen, Hennes Eierhof, mitgeteilt, schreibt die Zeitung. Der Eierhof hatte Eier aus einer Lieferung vom Biohof in Stemwede nach Kiel zur Untersuchung geschickt. Aufgrund der überhöhten Werte waren 108 000 Eier nach Stemwede zurückgeschickt worden. 7000 vermutlich hoch belastete Eier gelangten dennoch aufgrund eines Etikettierungsfehlers von Euskirchen aus in den Handel und wurden verzehrt. Wegen Verstoßes gegen die Meldepflicht will das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz auch gegen den Inhaber des Biohofes sowie gegen Verantwortliche der Vertriebsfirma Bußgeldverfahren einleiten, berichtet das Westfalen-Blatt. Nach einer Strafanzeige des Landesamtes hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld am Freitag ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung auf dem Biohof in Stemwede eingeleitet, heißt es in dem Zeitungsbericht. Die Ermittlungen richteten sich derzeit noch gegen Unbekannt, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel dem Westfalen-Blatt. Es werde geprüft, ob illegal gefährliche Stoffe auf dem Hof entsorgt wurden. Zudem werde ermittelt, ob belastete Lebensmittel fahrlässig oder vorsätzlich in den Handel gebracht wurden. Nach anfänglicher Weigerung hat der Biohof-Inhaber am Freitag den Behörden Zutritt zu Büro- und Privaträumen gestattet. Der Kreis Minden-Lübbecke stellte Unterlagen über die Vertriebswege des Hofes sicher, während Spezialisten des Landesamtes die Heizungsanlage unter die Lupe nahmen. Es wurden Fege- und Wischproben genommen, um festzustellen, ob gefährliche Stoffe verbrannt wurden, sagte Behördensprecher Peter Schütz der Zeitung. Die bisherigen Untersuchungen haben ergeben, dass Futter und Tränkwasser unbelastet sind. Die Ergebnisse der Bodenproben stehen noch aus.
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