Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Fiskalpakt:
Bielefeld (ots)
Der europäische Fiskalpakt soll um einen Wachstumspakt ergänzt werden - soweit sind sich François Hollande und Angela Merkel einig. Allerdings will Frankreichs künftiger Präsident dazu die strengen Sparauflagen entschärfen. Die Bundeskanzlerin und auch des Bundesaußenminister stehen diesem Ansinnen absolut ablehnend gegenüber: Wachstum auf Pump ausgeschlossen. Zu oft sind in Europa schon Strohfeuer mit kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen entfacht worden. Das Ergebnis war stets das gleiche: Wirkung verpufft, neue Schulden auf ewig. Nehmen wir das kommende Kräftemessen einmal sportlich: Die alten Kämpen lassen den neuen Mitstreiter erst einmal auflaufen, um ihm dann scheibchenweise den Schneid abzukaufen. Drei Gipfel in nächster Zeit bieten reichlich Gelegenheit zur Verwässerung der französischen Version eines Wachstumspaktes. Allerdings wäre eines am Ende wirklich wichtig. Deutschland und die wenigen anderen noch wirtschaftlich starken Staaten Europas dürfen sich von dem strahlenden Wahlsieger aus Paris nicht auf den billigen Schuldenkurs drängen lassen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell