Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Niebels Teppichkauf
Bielefeld (ots)
Dummheit muss bestraft werden. Nachdem sich Entwicklungsminister Dirk Niebel im Bundestag öffentlich für seine Fehler entschuldigt hat und versprochen hat, die Zollgebühren nachzuzahlen, muss die Affäre um den fliegenden Teppich für beendet erklärt werden. Entscheidend ist, dass der Minister nicht verlangt hat, dass sein Teppich von Kabul nach Berlin geflogen wird. Wer Niebel kennt, kann erahnen, wie peinlich ihm die Sache ist. Aus seiner früheren Karriere als FDP-Generalsekretär hat er so manche Attacke geritten und dabei den politischen Gegner nie geschont. Die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kann nach ihrer Dienstwagen-Affäre ein Lied davon singen. Jetzt war die Zeit reif für die Begleichung alter Rechnungen. Deshalb sind Forderungen nach Niebels Rücktritt total überzogen. Noch zehrt der Minister von seinem Kredit. Niebel hat sein Ministerium und die dazu gehörigen Organisationen neu aufgestellt. Daran hatten sich sämtliche Vorgänger die Zähne ausgebissen. Niebel weiß auch, dass er sich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Er ist angeschlagen, weitere Fehler darf er sich nicht erlauben.
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