Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu »Sparkommissaren« für den nordrhein-westfälischen Haushalt
Bielefeld (ots)
Wer wirklich glaubt, ein Finanzminister wisse in allen Sachfragen Bescheid, kennt den politischen Alltag nicht. Im Gegenteil: Ihm wäre Vermessenheit vorzuwerfen. Daher ist es doch keine Schande, wenn NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) externe Fachleute in sein Team holt, um den Haushalt zu durchforsten. Ihm könnte höchstens vorgeworfen werden, dass er es nicht schon viel früher getan hat. Wenn nun ausgerechnet FDP-Mann Christian Lindner den NRW-Finanzminister kritisiert, ist das erstaunlich. Kauft doch gerade das FDP-geführten Bundesgesundheitsministerium mit Millionenbeträgen Sachverstand ein. Erst wird Walter-Borjans vorgeworfen, er habe keine Ahnung von den Finanzen und zu allem Überfluss auch noch eine Milliarde übersehen. Jetzt holt er sich Hilfe und es ist schon wieder falsch. Das ist unlogisch. Selbst wenn die vier »Sparkommissare« in zwei Jahren eine Million Euro kosten, sollte sich jeder fragen, ob diese nicht gut angelegt ist. Angesichts von Milliardenbeträgen, die bei Pleite-Autorennstrecken und norddeutschen Konzerthäusern verpulvert werden, heißt die Antwort: Ja!
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell