Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tierversuchen
Bielefeld (ots)
Europa macht ernst. Einige Jahre war das Tierqualverbot nur Make-up. Jetzt hat die Kommission die Schlupflöcher gestopft. Wer schön sein will, soll Tiere nicht dafür leiden lassen - seit gestern auch nicht mehr außerhalb Europas. In Deutschland leitet sich das Verbot eigentlich schon zwangsläufig aus dem 2002 ins Grundgesetz aufgenommenen Tierrechtsparagraphen ab. Tierversuche wird es trotzdem weiter geben - hier für pharmazeutische Zwecke. In Ländern wie China sogar - gesetzlich vorgeschrieben - für Kosmetika. Es ist an der Zeit, dass sich der Mensch grundlegend über den Umgang mit den Mitgeschöpfen Gedanken macht. Bei Kosmetika ist das Tierqualverbot für die meisten einsichtig. Auch empören wir uns zu recht über gierige Elfenbeinsammler und Nashornjagd zur Potenzsteigerung. Doch gibt es auch Gründe, die Tierquälerei bis zum gewissen Grad rechtfertigen? Etwa der »natürliche« Hunger auf Fleisch? Der Wunsch, gesund und alt zu werden? Mit jedem Skandalbild aus quälend engen Käfigen oder aus Versuchslabors fällt es schwerer, diese Frage noch mit »Ja« zu beantworten.
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