Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu »Germany's next Topmodel«
Bielefeld (ots)
In einer der letzten Folgen kündigte Heidi Klum ein freizügiges Fotoshooting mit den Worten an, die Mädchen hätten dann etwa so viel an, wie ein Blatt Papier groß ist. Darf sich da die Moderatorin von »Germany's next Topmodel« über Vorwürfe wundern, ihre Show sei sexistisch, Geschäftemacherei mit nackter Haut und eine Verherrlichung von Idealmaßen? Selbst wer nicht darüber streiten möchte, wie viel nackte Haut normal ist, findet es zumindest bedenklich, dass die Reize von 16-Jährigen, Kindern also, vermarktet werden, um hohe Einschaltquoten zu erzielen. Wissenschaftler wettern seit langem gegen das fragwürdige Format, das Weiblichkeit auf Brust, Bauch und Po verkürzt, und auch TV-Moderatorinnen wie Lisa Ortgies warnten vor der fatalen Botschaft an junge Mädchen, wonach im Leben ein makelloser Körper wichtiger sei als ein kluger Kopf. An Geschäftsfrau Klum prallen aber alle Vorwürfe ab. Sie will die Show weitermachen, und Pro7 wird sie lassen, solange die Einschaltquote stimmt. Proteste wie die von »Femen« werfen kurz ein Schlaglicht auf die Sendung, ändern aber leider nichts.
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