Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bushido
Bielefeld (ots)
»Stress ohne Grund« heißt die Single von Skandalrapper Bushido, die derzeit mit schwulenfeindlichen Aussagen gegen Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit sowie Gewaltandrohungen gegen Claudia Roth und Oliver Pocher für Aufsehen sorgt - »Stress mit Grund« hätte sie wohl besser geheißen. Hier der Integrations-Bambi, dort das Praktikum im Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten: Die Fans haben dem vermeintlich beinharten Rapper seinen Ausflug in das bürgerliche Leben übel genommen, die Musik des Künstlers stand schon lange nicht mehr im Fokus. Bushidos beleidigende Textpassagen sind mehr als nur eine Rolle rückwärts zum alten Image. Sie sind ausgeklügeltes Marketing, um sich seiner Fan-Basis zu versichern. Auf eine Entschuldigung Bushidos wird man wohl vergeblich warten müssen. Vielmehr reibt sich der Berliner »Straßenrapper« ob des medialen Interesses die Hände in seiner Villa im Grünen - immerhin ist seine Musik endlich einmal wieder Thema in den Medien. Angesichts dessen kann Bushido auch über ein paar 1000 Euro eventueller Prozesskosten nur lachen.
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