Westfalen-Blatt: zur Schwarzarbeit
Bielefeld (ots)
Die Schwarzarbeit ist ein Phänomen: kaum zu greifen, aber doch allgegenwärtig. Die Dimension wird in den Schätzungen der Experten deutlich, die einen Jahresumsatz von sage und schreibe 338 Milliarden Euro errechnet haben - trotz seit Jahren rückläufiger Entwicklung. Nun riskiert die schwarz-rote Regierung mit ihren »Reformprojekten« Rente mit 63 und dem Mindestlohn einen Konjunkturschub für den illegalen Wirtschaftszweig. Das Wahlversprechen der Union, keine Steuererhöhungen vorzunehmen, will die Koalition augenscheinlich einhalten. Vom Abbau der kalten Progression - der Steuererhöhung durch die Hintertür - ist dagegen keine Rede mehr. Und damit auch die SPD Kernthemen durchsetzen kann, wird einfach der Faktor Arbeit über höhere Sozialabgaben belastet. Ein fataler Kompromiss. Die Kosten tragen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und durch steigende Löhne und Preise auch Auftraggeber. Diese Spirale gilt seit jeher als Antrieb der Schattenwirtschaft. Wird reguläre Arbeit für alle Beteiligten teurer, sinkt die Hemmschwelle zur Schwarzarbeit. Und das wird für die Ehrlichen am Ende doppelt teuer.
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