Westfalen-Blatt: Kommentar zum Anschlag in Christchurch
Bielefeld (ots)
Terroristen wollen Schrecken verbreiten. Helfen wir ihnen nicht auch noch dabei. Das gilt zum einen für Fotos von bewaffneten Tätern, womöglich in Kampfmontur. Und das gilt zum anderen erst recht für die erniedrigende Darstellung ihrer Opfer. Solche Aufnahmen sollten wir in der Regel nicht herumschicken oder wiederveröffentlichen. Das Internet, in dem jeder einfacher als früher zum Videofilmer werden kann, hat an diesem Prinzip nichts geändert. Die Eindringlichkeit von Videos macht es nur noch wichtiger. Terroristen, die meinen, der Welt eine Botschaft mitteilen zu müssen, werden dafür jeden Weg nutzen, der ihnen zur Verfügung steht. Früher waren dies Bekennerschreiben oder die Besetzung von Radiosendern und Fernsehstudios. Heute ist eine Direktübertragung bei Facebook naheliegend. So können die Täter mit ihrer Gewalt möglichst viele Menschen verstören und ihre Propaganda von sich geben. Kehren wir also erst einmal vor unserer eigenen Tür und verbreiten die Bilder von menschenverachtenden Taten nicht weiter. Und als Nächstes fragen wir dann Facebook, warum die Bilder nicht schnell gelöscht werden.
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